Saisonabschluss auf der kroatischen Insel Cres
Nach unterschiedlichen Anreisevarianten trafen wir uns pünktlich am Tag der Deutschen Einheit auf der wunderschönen Insel Cres und richteten unsere Unterkünfte auf dem Campingplatz Kovacine und in den Pensionen her und checkten in der Tauchbasis bei Diving Cres ein.
Am darauffolgenden Tag betauchten wir die Drei Zinnen und natürlich das Hausriff. Letzteres wurde zu unserem Erstaunen, auf Grund von rechtlichen Verordnungen, ca. 300 Meter in Richtung Norden verlegt. Also packten wir die Handwägen mit unserem Tauchgerödel und zogen es sportlich zum Tauchplatz.
Gleich auf den ersten Metern, die wir über Sand und Felsen überquerten, würden wir mit der Sichtung von einigen Knurrhähnen belohnt. Im nachhinein wurde uns klar, dass das an diesem Tauchplatz keine Seltenheit war.
Am gleichen Tag lud die Crew von Diving Cres noch zum Nachttauchgang ein, diesen wollten und konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Das nächtliche Tauchen ist für mich eines der schönsten Erlebnisse Unterwasser, denn es kommen doch der eine oder andere Bewohner des Riffes zum Vorschein, der tagsüber mit dem Verdauen der nächtlich erlegten und verspeisten Beute beschäftigt ist. Nach den vorgegeben maximalen 45 Minuten Tauchzeit, erreichten wir in unserem Buddyteam nicht einmal die angepeilten 15 Meter Maximaltiefe. So beobachteten wir nicht nur einen Congeraal auf der erfolgreichen Jagd, sondern auch beim genüsslichen Verzehren der Beute, aber auch die üblichen Verdächtigen wie Drachenkopf, Blaustreifenspringkrebs, Einsiedlerkrebs, Sepia und Oktopus waren unterwegs.
Mit einer Tauchpause am 06. Oktober fuhren wir täglich bis 10. Oktober die in der Nähe befindlichen und innerhalb einer halben Bootsstunde erreichbaren Tauchplätze wie Svetj Blaz, Uvala Sredine, Kapellplatz, Pernat Süd an. Die Sichtweiten von teilweise 15 Meter und mehr liesen die Stunden Unterwasser sehr kurzweilig erscheinen.
Am 11. Oktober schickten wir uns an und packten zu unserem Tauchgerödel eine Pressluftflasche mehr dazu. Es ging es bei einem Tagesausflug zum Wrack Lina.
Der 1879 erbaute Stahldampfer fuhr in der Nacht des 14. Januar im Jahre 1914 durch den Kanal zwischen der Insel Cres und Istrien. Durch den dichten Nebel verlor die Besatzung unter einem italienischen Kapitän die Orientierung und prallte gegen die Küste von Cres und sank. die Bugspitze liegt heute 27 Meter unter der Wasseroberfläche, die Schraube hingegen befindet sich auf für uns Sporttaucher nicht erreichbaren 55 Metern Tiefe. Dennoch erlaubte uns die doch recht schnell verstreichende Nullzeit das Erreichen des abgebrochenen Kamins auf sportlichen 40 Metern. Ausgetaucht wurde dann am Riff beim Erkunden der kleinen Höhlen und Felsformationen. Nachdem wir frisch gestärkt unseren Eiweißbedarf für diesen Tag während der Oberflächenpause in Svetj Blaz mehr als gedeckt hatten und doch der Eine oder Andere mit seinen Schlafgeräuschen versuchte wilde Tiere zu verjagen, ging es hier gleich noch einmal für einen zweiten Tauchgang ins Wasser.
Am letzten Tauchtag verschlug es uns zu einer sehr schönen Steilwand am gegenüberliegenden Ufer. Auch hier wurden die 40 Meter Sporttauchgrenze schnell erreicht. Beim Beleuchten der unzähligen Ritzen und Löcher entdeckten wir Langusten und schon etwas länger der Natur ausgesetzten Katzenhaieier. Nacktschnecken wie Flabelinas und Leopardnacktschnecken waren hier auch keine Seltenheit. Nachdem der Tauchgang uns noch vorbei an einer kleinen Höhle, über gewaltigen Felsformationen und ein Stück durchs Blauwasser zurück zum Boot führte, reifte der Gedanke den Tauchurlaub mit einem letzten Tauchgang am Hausriff zu beenden.
Unsere tauchfreien Zeiten nutzten wir für reichlich Ausflüge auf der Insel Cres und Losinij. Eine gemeinsame Wandertour unternahmen wir auf den höchsten Berg der Insel den Gorice mit 648 m üNN. Der Aufstieg wurde trotz beschwerlichen Weg und leichtem Nieselregen mit einem herrlichen Blick über die wunderschöne Insel belohnt. Selbst die hier heimischen Gänsegeier zeigten uns Ihre atemberaubenden Flugkünste. Der Abstieg wurde durch die doch feuchten Felsen ziemlich schwierig. Damit hatten wir uns auf jeden Fall ein lecker Essen in der Konoba „Al Buon Gusto“ verdient und belohnten uns mit einheimischer Küche wie Wolfbarschfilet, Oktopussalat oder auch Meeräsche. Die Ortschaften Veli Losinij, Mali Losinij, Valun oder auch Beli wurden von uns unsicher gemacht. Ein Ausflug nach Lubenice ist ein MUSS. Das kleine beschauliche Dörfchen erreicht man nach einer doch sehr aufregenden Fahrt durch enge Straßen und wurde auf einem Bergfels errichtet. Es sieht aus wie eine Festung am Abgrund zum Meer. Der Sonnenuntergang an diesem Ort ist mehr als fantastisch.
Wir danken Melanie und Danny, Denise und Ivan, Dennis, sowie Jutta und Mario von www.diving-cres.de
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